Brsilien – Mexiko = 0 : 0 Brasilien verzweifelt an Mexiko-Torwart
Brasilien verzweifelt an Mexiko-Torwart
Fortaleza – Brasilien ist auf dem Weg zum angestrebten sechsten WM-Titel zum ersten Mal ins Stolpern geraten.(DATENCENTER: Der Spielplan der WM 2014)
In ihrem zweiten Spiel der Gruppe A kam die Selecao gegen Mexiko nur zu einem 0:0.
Was der Punkt beim Kampf um den Einzug in das Achtelfinale wert ist, erweist sich allerdings erst am Mittwoch: Dann spielt Kamerun, letzter Vorrundengegner der Gastgeber, zunächst gegen Kroatien.
„Danke Gott“
„Es gab viele Chancen für beide Mannschaften. Es war ein gerechtes Ergebnis, das den Spielverlauf widerspiegelt, aber für uns war es kein gutes Resultat“, sagte Brasiliens Trainer Luiz Felipe Scolari, „denn mit einem Sieg wären wir weiter gewesen.“
In einem sehr intensiven Spiel in Fortaleza verzweifelten die Brasilianer am exzellenten mexikanischen Torwart Guillermo Ochoa, der mehrere hochkarätige Chancen mit zum Teil fantastischen Paraden entschärfte.
„Unser Team hat viel Qualität gezeigt“, sagte Ochoa. „Ich danke Gott für dieses Spiel. Ich habe hart gearbeitet und bin jetzt sehr glücklich. Dieser Punkt ist Gold wert.“
Aggressiv, laufstark, hart
Mexiko, das im Auftaktspiel 1:0 gegen Kamerun gewonnen hatte, präsentierte sich als äußerst unbequemer Gegner: aggressiv, laufstark und hart im Zweikampf. Manchmal auch zu hart. Brasilien hatte vor 60.342 Zuschauern damit große Probleme, verzettelte sich allzu oft in Zweikämpfe.
„Wir haben uns den Punkt redlich verdient“, fand Mexiko-Trainer Miguel Herrera. „Die Ordnung innerhalb der Mannschaft stimmt. Ich hätte mir gewünscht, dass wir vielleicht noch etwas offensiver gespielt hätten.“
Mexiko zeitweise besser
Nach der Pause waren die Mexikaner in der Neuauflage des Olympia-Endspiels von 2012, das man gegen Neymar und Co. in Wembley mit 2:1 gewonnen hatte, sogar zeitweise die deutlich bessere Mannschaft
Jose Juan Vasquez und der starke Hector Herrera zielten mit ihren Schüssen aber über das Tor. Brasilien kam da tatsächlich ein bisschen ins Schwimmen, Kapitän Thiago Silva musste seine Mitspieler lautstark aufrütteln.
Hulk angeschlagen draußen
Beim Singen der Hymne hatte Superstar Neymar vor dem Spiel Tränen in den Augen, der 22-Jährige, der mit erblondeter Frisur auflief, war übermannt von seinen Gefühlen. Als die Partie lief, war der zweifache Torschütze vom Eröffnungsspiel dagegen kaum ein Faktor – zwar oft am Ball, aber nur mit wenigen Chancen.
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Pele steht im Stau
So machte das 0:0 auch Brasilien-Legende Pele genügsam: „Es gibt kein einfaches Spiel bei der WM. Das haben wir schon vorher gewusst. Das Team hat nicht schlecht gespielt. Wenn wir jetzt 1:0 gegen Kamerun gewinnen, reicht es ja schon zum Weiterkommen“, sagte er.
Vor der Partie hatte er im Stau gestanden und so zum ersten Mal seit 64 Jahre Teile der Partie der Selecao im Radio verfolgen müssen (NEWS: Pele verpasst erste Hälfte).
Brasilien außen anfällig
Wegen Oberschenkelproblemen saß Angreifer Hulk nur auf der Bank, dafür war Ramires dabei. Im Strafraum aber kam Neymar oftmals zu spät, so in der 48. Minute, als ihm Francisco Rodriguez gerade noch den Ball vor der Nase wegköpfte.
Doch auch Mexiko versteckte sich keineswegs. Weil die beiden Außenverteidiger Dani Alves und Marcelo in erster Linie auf Offensive gepolt waren, blieben die Brasilianer hinten doch anfällig – allerdings räumte der starke Thiago Silva in der Mitte alles ab.
Eine gute Gelegenheit hatte Mexiko nur durch einen 20-Meter-Schuss von Hector Herrera (24.), den Torhüter Julio Cesar gerade noch über die Latte lenkte.
Ochoa, Ochoa, Ochoa
Auch auf der Gegenseite stand der Torhüter im Blickpunkt – und Ochoa verhinderte vor der Pause die beiden besten Gelegenheiten der Brasilianer mit Bravour. Erst drehte er den Kopfball von Neymar mit einer Glanzparade noch um den Pfosten (26.).
In der 44. Minute war er dann erneut zur Stelle und rettete in höchster Not gegen David Luiz.
Gustavo: „0:0 war verdient“
Auch in der zweiten Halbzeit reagierte Ochoa großartig, in der 69. Minute war er erneut gegen Neymar mit einem Reflex zur Stelle. In der 86. Minute folgte eine weitere unglaubliche Parade bei einem Kopfball von Brasiliens Kapitän Thiago Silva.
In der Nachspielzeit erzielte Raul Jimenez sogar fast das 1:0 für Mexiko, scheiterte mit seinem Schuss aber an Julio Cesar (90.+1).
Luiz Gustavo meinte abschließend: „Das 0:0 war verdient. Wir haben vier Punkte und noch ein Spiel, wir müssen intelligent sein jetzt und gut regenerieren.“