Missouri verklagt China

Demonstranten während eines Drive-by-Protests in Clayton, Missouri, am Dienstag. Sie demonstrierten gegen die Schließung von Geschäften in Missouri wegen der Coronavirus-Pandemie.© imago images/UPI Photo 

US-Bundesstaat Missouri verklagt China wegen der Corona-Ausbreitung

Aktualisiert am 22. April 2020, 10:43 Uhr

Der US-Bundesstaat Missouri wirft Peking vor, für die Todesfälle sowie die wirtschaftlichen Einbußen in den USA verantwortlich zu sein. Mehrere republikanische Senatoren fordern nun von US-Präsident Trump, juristische Schritte gegen das Reich der Mitte anzustreben.

Mehr aktuelle Informationen zum Coronavirus finden Sie hier

Der US-Bundesstaat Missouri hat China wegen der Coronavirus-Pandemie verklagt. Die bei einem US-Gericht eingereichte Klage wirft unter anderen der Regierung und der Kommunistischen Partei in Peking vor, für die Todesfälle sowie die wirtschaftlichen Einbußen durch das Virus auch in dem US-Bundesstaat verantwortlich zu sein. Medienberichten zufolge hat die Klage allerdings wenig Aussichten auf Erfolg, da China als souveräner Staat geschützt sei.

Missouri fordert von China Entschädigung

COVID-19 hat Ländern auf der ganzen Welt irreparablen Schaden zugefügt und Krankheit, Tod, wirtschaftliche Beeinträchtigungen und menschliches Leid verursacht“, schrieb Missouris republikanischer Justizminister Eric Schmitt am Dienstag (Ortszeit). Mit der Klage solle von China eine Entschädigung erreicht werden.

Die chinesische Regierung habe die Welt bezüglich der Gefahren des Coronavirus belogen, Whistleblower zum Schweigen gebracht und wenig getan, um die Ausbreitung zu verhindern, schrieb Schmitt weiter. China sei somit verantwortlich, „eine globale Pandemie verursacht zu haben, die unnötig und vermeidbar war“. In Missouri im Mittleren Westen der USA sind bislang mehr als 6000 Corona-Infektionen und rund 220 Tote durch die Lungenkrankheit COVID-19 gemeldet worden.

Experte sehen Klage skeptisch – Republikaner fordern Trump zum Handeln auf

Die Rechtsprofessorin Lea Brilmayer sagte dem Sender NPR, die meisten Richter in den USA kämen vermutlich zu dem Schluss, dass sie keine Zuständigkeit hätten für einen juristischen Streit zwischen einem US-Bundesstaat und einer souveränen Nation. Eine Gruppe von 22 republikanischen Abgeordneten hat Präsident Donald Trump aber inzwischen aufgefordert, wegen der Pandemie gegen China vor den Internationalen Gerichtshof in Den Haag zu ziehen.

Trump selbst hat China für die weltweite Verbreitung des Coronavirus verantwortlich gemacht. Er hatte auch einen vorübergehenden Stopp der US-Beitragszahlungen an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veranlasst. Der Präsident macht die Organisation für die vielen Toten mitverantwortlich und wirft ihr vor, die Pandemie mit Missmanagement und Vertrauen auf Angaben aus China verschlimmert zu haben. Kritiker werfen Trump dagegen vor, vor der Präsidentenwahl im November von eigenen Versäumnissen ablenken zu wollen. (mgb/dpa)

Bildergalerie starten

Die verrücktesten Mundschutz-Ideen in Zeiten der Coronakrise

Der Respekt vor dem Coronavirus ist überall auf der Erde spürbar. Zahlreiche Menschen trauen sich nur noch mit Mundschutz auf die Straßen. Da die Masken allerdings rar sind, sind einige einfallsreiche Kreationen entstanden.Passende Suchen

  • Lea Brilmayer
  • Virus
  • Whistleblower

Ihr Kommentar

Sie müssen angemeldet seinum ein Kommentar schreiben zu können.