USA – Portugal = 2 : 2 Varela lässt Klinsmann zittern

FußballWM 2014Gruppe G

23.06.2014

Varela lässt Klinsmann zittern

Die USA stehen gegen Portugal mit einem Bein im Achtelfinale, da schlägt Varela zu. Nun kommt alles auf den letzten Spieltag an.

WM-Aus abgewendet – vorerst: Varela trifft zum 2:2 für Portugal gegen die USA
(Copyright: getty)

Manaus – Jürgen Klinsmann und die USA haben ihre Chancen auf den Einzug ins WM-Achtelfinale gewahrt, den vorzeitigen Sprung in die K.o.-Runde aber in letzter Minute verpasst.

Nach dem 2:2 (0:1) im zweiten Gruppenspiel gegen Portugal reicht dem Team des ehemaligen Bundestrainers nun ein Unentschieden im letzten Gruppenspiel gegen Deutschland zum Weiterkommen – was Deutschland zum Gruppensieg reichen würde.

„Wenn du in der letzten Sekunden ein Tor kriegst, bist du natürlich enttäuscht. Es war ein unglaubliches Spiel“, sagte Klinsmann. „Nun müssen wir den härteren Weg gehen und Deutschland schlagen. Alles, worüber wir die letzten Tage geredet haben, ist nun eingetreten.“

Varela trifft last minute

25 Sekunden vor Ende der Nachspielzeit rettete der eingewechselte Varela den Portugiesen zumindest einen Punkt und verhinderte so das vorzeitige WM-Aus des Weltranglistendritten. (DATENCENTER: Der Spielplan der WM 2014)

„Das war mit letzter Kraft“, sagte Portugals Trainer Paulo Bento. „Das Ergebnis ist nicht gut für uns, aber wir sind auch noch nicht raus.“

„Wir sind sehr enttäuscht“, sagte Nani. „Wir hätten gewinnen müssen, um unseren Traum zu erfüllen. Jetzt müssen wir gegen Ghana alles geben.“

Jones: „Wir sind frustriert“

Clint Dempsey (81.) und Jermaine Jones (64.) hatten die Amerikaner zuvor vom Sieg und dem Achtelfinal-Einzug träumen lassen, nachdem Portugal früh durch Nani (5.) in Führung gegangen war.

„Wir haben stark gespielt, besser als im ersten Spiel. Das Ergebnis ist unglücklich“, sagte US-Kapitän Dempsey, der mit gebrochenener Nase spielte.

„Wir sind frustriert, haben Wut im Bauch“, sagte der Ex-Frankfurter und -Schalker Jones. „Wir waren eine Minute davor, weiter zu sein. Wenn wir den Ball klären, ist das Spiel vorbei. Portugal hat unseren Fehler eiskalt bestraft.“

USA muss Ghana fürchten

Die Portugiesen haben ihr Schicksal damit aber ebenso wie Ghana nicht mehr selbst in der Hand. Nur ein Sieg und ein Ausrutscher von Deutschland oder den USA würde dazu führen, dass Weltfußballer Cristiano Ronaldo und Co. aufs Achtelfinale hoffen können.

Bei einer deutschen Niederlage müsste Portugal dabei aber gleich acht Tore, bei einer Niederlage der USA fünf aufholen.

Klinsmanns Team hat mit vier Zählern und 4:3 Toren die deutlich bessere Ausgangslage, muss bei einer Niederlage gegen Deutschland allerdings die Ghanaer (1 Punkt, 3:4 Tore) fürchten.

„Wir wollen das Spiel so wie heute angehen. Für alle Beteiligten mit deutschen Wurzeln ist es ein besonderes Spiel. Deutschland reicht ja auch ein Punkt. Trotzdem werden beide Seiten korrekt an die Sache rangehen“, sagte Jones. Klinsmann meinte: „Gegen Deutschland, das wird ein weiteres Finale, aber darum geht es bei der WM.“

Costa klärt auf der Linie

Mit seinem frühen Treffer hatte Nani den Portugiesen nach der Niederlage gegen Deutschland (0:4) einen guten Start beschert.

Es dauerte nicht einmal fünf Minuten, da leistete sich die bekannt unsichere Hintermannschaft den ersten Patzer: Geoff Cameron schlug nach einer Flanke von Miguel Veloso über den Ball, Nani schoss wuchtig ein.

Die USA hatten es in der Folge dem Pfosten sowie Torhüter Tim Howard zu verdanken, dass sie zur Pause nicht höher hinten lagen. Nani zwang Howard zu einer Glanzparade (42.) und traf kurz darauf noch mit Howards Mithilfe den Pfosten (45.) – den Nachschuss von Eder wehrte Howard dann aber mit einem starken Reflex ab.

Angetrieben von Klinsmann an der Seitenlinie erspielten sich die USA in Halbzeit zwei aber dann zunehmend ein Übergewicht. Ehe der gebürtige Frankfurter Jones ausglich, hatte Ricardo Costa bei einem Schuss des früheren Gladbachers Michael Bradley auf der Linie retten müssen (55.).

Ronaldo mit Pfeilfrisur

Cristiano Ronaldo fiel lange nur durch eine neue, mit einem einrasierten Pfeil aufgehübschte Frisur auf. Der Weltfußballer war bemüht, gestikulierte, es gelangen ihm aber keine allzu entscheidenden Aktionen – bis er in der Schlussminute die Flanke zum 2:2 schlug.

Nach Jones‘ sehenswertem 20-Meter-Schuss zum Ausgleich blieben die USA dran und gaben sich mit dem Remis nicht zufrieden. Dempsey belohnte sein Team mit der nicht unverdienten Führung, die er aus kurzer Distanz erzielte.

In der 87. Minute humpelte der Angreifer völlig erschöpft vom Platz. Von der Bank aus musste er beobachten, wie sein Team dann doch noch den Ausgleich kassierte.

Ihr Kommentar

Sie müssen angemeldet seinum ein Kommentar schreiben zu können.